Wie ich nach zwei Jahren wieder einen Kleiderschrank bekam

„Hallo, Frau Kraft, welcher Stock?“
„Sorry, falsche Klingel, hier ist Blume.“
„Ok, danke.“
15 Sekunden später.
„Frau Kraft, welche Etage bitte?“
„Äh, hier ist immer noch Blume. Sie haben die falsche Klingel gedrückt.“
„Oh, aber hier steht doch Kraft.“
„Nee, hier ist Blume.“
„Ok.“
20 Sekunden später.
„Hallo Frau Kraft. In welchem Stock bitte?“
„Sie klingeln hier bei Blume. Bitte drücken Sie eine andere Klingel.“
„Ich versteh nicht.“
(schreiend aus dem Hintergrund) „5. Stock!“
„Ok. Danke.“
„Tschüss.“

Entweder der Herr war ein bisschen durcheinander oder die Klingelschilder waren noch vertauscht. Letzteres ist wahrscheinlicher. Die Schilder aller Bewohner des Hauses wurden gerade noch am Morgen angebracht und da muss es passiert sein. Alles halb so wild. An diesem Einzugswochenende ging sowieso alles ein bisschen drunter und drüber. Und vertauschte Klingelschilder sind da nur lustige Nebeneffekte.

Vor vier Wochen bin eingezogen, in die neue Wohnung in Stuttgart Mitte, zusammen mit dem Herzjungen. Bis auf ein paar wenige Möbel haben wir von unseren alten Wohnungen nichts mitgenommen. Wir wollten unsere „erste gemeinsame Wohnung“ komplett neu und nach unseren Vorstellungen einrichten. Sammelsurien und Überbleibsel aus Marburg- oder Berlin-Zeiten passten da eben nicht rein. Deshalb musste ich alle meine Habseligkeiten aus der alten Wohnung loswerden; dank ebay fanden sich aber schnell neue Besitzer.

Der Einzugstag war sehr aufregend. Ich hatte die Aufgabe, den Möbeltransporter herumzufahren, von einem IKEA zur alten Wohnung, zur neuen Wohnung, zum zweiten IKEA, zur neuen Wohnung und zum ersten IKEA zurück. Zwischendurch luden unsere fleißigen Helfer tausend schwere Kisten und Möbel ein und aus und bauten in der Wohnung Schränke, Tische und Sofas auf. Darum sah es am Abend bis auf die zehn Tonnen Pappe schon ein bisschen wohnlich aus.

Die nächsten zwei Wochenenden widmeten wir uns dem Küchenaufbau. Natürlich war es sehr mutig und ambitioniert eine Küche allein aufbauen zu wollen. Aber Dank der großartigen Hilfe unseres Handwerker-Freundes und der Herzjungen-Familie ist die nagelneue Küche nun fertig. Und auch sonst können wir jetzt im Wohnzimmer auf dem Teppich herumrollen, am Esstisch Nutellabrote schmieren, Wäsche waschen und Pullis aus dem Kleiderschrank holen, juhu.

Ich fühle mich so wohl in unserer Wohnung und ich freu mich auf jede Minute, die ich dort verbringen darf. Hätte nie gedacht, dass ich das mal von einer Wohnung behaupten werde. Vielen herzlichen Dank an alle unsere Helfer! Bitte kommt vorbei und trinkt Wein mit uns!

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