Die Stadt hat es dir leicht gemacht. Sie hat es jedem immer leicht gemacht. Du musstest dich nie anstrengen. Und doch hast du gekämpft. Weil jeder gekämpft hat. Weil es in dieser Stadt ein obligatorisches Souvenir war. Existenzprobleme waren cool, Abgefucktheit sowieso. Nie musstest du irgendjemandem irgendwas beweisen. Du konntest so lange auf bleiben wie du wolltest und niemand bemitleidete dich, wenn du nachts um zwölf eine Tiefkühlpizza im Rewe kauftest. Der Security-Typ nickte dich nur freundlich an.

Noch immer besitzt die Stadt ihre temporäre Attraktivität. Man mag sich wohlfühlen, wenn man sich nicht wie diese Fremden immer an den gleichen stadtführeranödenden Orten aufhält. Diese Menschen, die herkommen und nach „Spaß“ suchen, weil sie hörten, er sei hier vorhanden, werden erst verstehen, was die Stadt zu bieten hat, wenn sie lange genug hier geblieben sind, um fortgehen zu wollen. Das scheint das wahre Ziel der Reise zu sein. Fortzugehen. Wenn man endlich weg will, dann hat man die Stadt verstanden.

Dann hat man verstanden, dass es nichts mehr gibt, was man hier noch tun will. Man hat „alles“ erlebt und gesehen. All dieser „Spaß“, man hat ihn gefühlt. Wenn kein Spaß mehr übrig ist, dann ist es Zeit zu gehen.

Weil diese Stadt es jedem leicht macht, ist es nicht verwunderlich, dass auch der Abschied nicht schwer fällt. Der Stadt ist es egal, wer in ihr ist. Willkommen. Danke. Auf Wiedersehen. Machet jut, Berlin.

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