Und einmal war ich am nördlichsten Strand Deutschlands

Zur Zeit posten alle Leute Strandbilder auf Instagram oder Facebook. Strände sind ein vermeintlich schönes Motiv. Wasser und Wellen kommen immer gut an, ein blauer Himmel schadet nicht und die ganz coolen Bilder entstehen, wenn man die Sonne direkt auf die Kameralinse strahlen lässt. Dann fängt der iPhone-interne Awesome-Filter™ an zu wirken.

Aber mal ehrlich, niemals wird ein Foto von einem Strand das Gefühl ersetzen können, welches man hat, wenn man mit hochgekrempelten Hosen und barfuß direkt vor dem Meer steht. Wenn einem der Sonnenstrahl ins Auge scheint und die Wellen einen wunderbar angenehmen Wind erzeugen. Und niemals wird man den Geruch auf einem Foto wahrnehmen können, den man am Strand eingeatmet hat.

Wir posten Strandbilder, weil wir ein bisschen stolz sind, wo wir gerade sind und vielleicht weil wir die Daheimgebliebenen neidisch machen wollen. Wir posten Strandbilder, weil wir Kommentare von anderen lesen wollen, die sich gern an unsere Stelle wünschen. Wir posten Strandbilder, weil wir glücklich sind und uns irgendwann an dieses Strand-Gefühl von damals erinnern wollen.

Die nördlichste Ortschaft Deutschland heißt List und befindet sich auf Sylt. Aber wer den nördlichsten Punkt erreichen will, muss noch einmal kräftig in die Pedale treten (oder einfach fünf Euro Mautgebühr bezahlen und mit dem Auto hinfahren). Auf dem Ellenbogen liegt der nördlichste Strand, den unser Land zu bieten hat. Und er ist schön. Wie ein Strand schön sein kann. Ein starker Wind weht uns die Haare ins Gesicht und treibt uns Tränen in die Augen. Jaja, der Wind.. Die Wellen sind so hoch, dass das Baden strengstens verboten ist. Aber alles ist so klar und rein und friedlich.

Für zwei Tage war ich auf Sylt. Wenn man erstmal Westerland und Kampen hinter sich gelassen hat, wird die Insel wunderschön. Lange Dünen mit lilafarbenen Pflanzen und zwischendurch blinzelt das Meer hervor. Mal rechts, mal links. Dann ein Deich mit Schafen und noch mehr Dünen. Wir entscheiden uns anzuhalten, ketten unsere geliehenen Fahrräder an und laufen die letzten Meter zum Strand. Und dann zum Lohn das glitzernde Wasser, von der Sonne angestrahlt. Ein ganz natürlicher Awesome-Filter.

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Ein Gedanke zu “Und einmal war ich am nördlichsten Strand Deutschlands

  • tobi

    sieht echt super aus und klingt toll!

    bei den drachen auf dem 2.foto juckt es mich auch gleich wieder in den fingern. ist ja die ideale bedingung zum kiten :).

    ich habe die ehre, dieses jahr 2 mal an die deutsche küste fahren zu dürfen. in 2 wochen werde ich über ein verlängertes wochenende nach graal-müritz reisen um das meeres-feeling (inklusive drachen) auch nochmal zu genießen.

    da wächst die vorfreude gleich nochmal!

    ps: was sind denn das für helle gebiete da in nord-sylt? sandberge?

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