Und dann ist das Semester schon wieder vorbei. Gerade bin ich erst wieder nach Marburg gezogen, mein Zimmer ist nochimmer nicht richtig eingerichtet, da steht der Sommer und mit ihm die Semesterferien vor der Tür. Vorher muss man sich als fleißiger Student allerdings der Klausurenphase widmen. Das heißt in meinem Falle, drei Stunden vor dem Drucker in der Bibliothek stehen, um alle Skripte und Übungsunterlagen der einzelnen Kurse auszudrucken.

Dann beginnt das eigentliche Lernen. Das Klischee, dass BWLer viel auswendig lernen müssen, stimmt übrigens. Was ich dumm finde und jeglichen Sinn nicht verstehe, aber einen anderen Weg hat es in der akademischen Entwicklung scheinbar nicht gegeben. Also markiere ich die wichtigsten Stellen und schreibe mir Zusammenfassungen, in der Hoffnung mir das so besser einprägen zu können.

Dann habe ich aber glücklicherweise noch ein paar Kurse, in denen ich Übungsaufgaben lösen darf. Am Computer nämlich. So bastele ich mit WITNESS lustige Simulationen für die Produktion von Glocken in einer Fabrik und lasse mir Statistiken erstellen, die die Auslastungen darstellen. Oder ich baue mit VB.net Login-Fenster für einen imaginären Anlageberater, der dann auf eine Datenbank mit Sparkassenkundendaten zugreifen kann. Lustig. Oder auch nicht. Aber es macht auf jeden Fall mehr Spaß, als mich mit Kapitalerhaltungssätzen und Mikrokreditkonditionen auseinander-zusetzen.

Neben den Klausuren müssen Studenten manchmal auch Hausarbeiten schreiben und Referate halten. Beides hab ich letzte Woche hinter mich gebracht. In dem einen Seminar musste ich in einer Gruppe über wissenschaftliche Thesenpapiere und Fallstudien zum Thema Hedging referieren. Am nächsten Tag hielt ich eine Präsentation zu meiner Hausarbeit. Irgendwas mit Systemen und Logistik. Beides lief ganz gut, übrigens.

Nun muss ich aber lernen. Nächste Woche schreibe ich die erste Klausur, und danach folgen noch fünf. Zum Glück kommt der liebste Herzjunge in zwei Wochen endlich wieder. Ich zähle schon ein bisschen die Tage. Und nach der letzten Klausur beginnt der Sommer. Dann geht’s zurück nach Berlin und wir fahren in den Urlaub. (Diesen Satz hab ich noch so noch nie gesagt.)