Neue Stadt, Part II

Oder wieso ich jetzt in Wolfsburg wohne

Es wird der zweite Umzug in eine andere Stadt innerhalb von sieben Monaten. Ich weiß nicht so recht, wie ich das finden soll. Gerade habe ich wieder angefangen mich an Marburg zu gewöhnen und die Stadt sogar irgendwie richtig zu mögen. Das hatte lange gedauert. Verständlich wenn man ewig in Berlin wohnte. Und selbstverständlich hängt mein Herz immer noch an der Hauptstadt. Und nun soll ich also das hessische Städtchen wieder verlassen und nach Niedersachsen ziehen. Schon wieder eine neue Wohnung, neue Menschen, neue Straßen, neue Cafés, ein neues öffentliches Verkehrsnetz.

Noch vor einem Jahr, als ich an meiner Bachelorarbeit in Berlin saß, dachte ich mir, ich könne und wolle nach meinem Studium überall hingehen. Ich liebte das Reisen und besonders das Sichneueinleben. Schließlich war ich auch mal alleine nach Amerika und Schweden gezogen. Ich wollte gar nicht sesshaft sein und mich irgendwo lange niederlassen. Dann kam Marburg. Ich freute mich auf alles, was mich hier erwarten würde. Die Stadt ist so anders als Berlin. Viel viel kleiner. Hügeliger. Unhip. Es gibt zu viel Biokrams und zu wenig Elektromusik. Aber nichtsdestotrotz mag ich es hier. Man kann hier auch wunderbar feiern und studieren sowieso. Und gerade jetzt, wo ich hier mein Herz verschenkt hab, muss ich wieder weg.

Es fällt mir schwerer, als ich dachte, auch wenn es nur für drei Monate sein wird. Wolfsburg, also. Man sagte mir, dass da nicht allzu viel los sei. Vermutlich werde ich auch gar keine Zeit haben, die Stadt richtig kennen zu lernen. Wenn man die Bilder zu Wolfsburg googelt, findet man auch nicht gerade hoch beeindruckende Dinge. VW und dieser Fußball Club scheinen so das Aushängeschild zu sein. Macht ja nichts. Ich hoffe, dass es mir da trotzdem gefallen wird. Dienstag geht’s los.

Categories: Leben

0 Gedanken zu “Neue Stadt, Part II

  • Ich hab gar nicht erwähnt, dass ich in Wolfsburg ein Praktikum bei einer großen Firma mache. Habe dies hiermit nachgeholt. Kommentare sind eben voll wichtig. Und so. u_u

  • Soweit ich das mitbekommen habe, ist Wolfsburg tatsächlich eher lahm. Gibt aber wohl auch ein paar Indieparties und so nen Kram. Immerhin. Ich war selbst bloß zum Fußball gucken da. Als Gastmannschaft. Traumatisch. 🙁 Viel Spaß auf jeden Fall beim Praktikum und so. 🙂

  • Wenn Fernweh zur Plage wird… Und pass auf, in der Stadt, in der du dich am wenigsten einleben wirst können, bleibst du kleben und wirst sesshaft.

    Die Angst habe ich zumindest in dem Nest, in dem ich gerade studiere (Trier)….

  • Jerry

    gaaaaaaaaaaaaanz viel spaß in wolfsburg wünsch ich dir madlen 🙂 aber du wirst ja am WE immer hier sein, d.h. du wirst uns schon nicht allzu stark vermissen 😉 glaub mir, du wirst später lang genug sesshaft sein, da ist das nicht-sesshaft sein in unsren jungen jahren doch genau das richtige 🙂

  • Julian

    Also ich als ehemaliger Wolfsburger sage mal, dass Dich ein halbes Jahr nicht umbringen wird 🙂 Zum feiern gibt es immerhin Braunschweig! Da gehts gut ab… Clubs: Esplanade (WOB), Jolly Joker (BS)… für ne stylo stadt reichts dann aber nicht :)da muss dann doch sowas wie Berlin her

  • viel spaß in wolfsburg!
    immerhin hast du damit das privileg in der einzigen stadt deutschlands zu wohnen, die erst in den letzten 80 jahren entstanden ist. vorher war da nämlich… nichts.

    und grüß mir unseren arne friedrich!! da kannst du wenigstens ein bissl an berlin denken 😉

  • Ich mag diesen Prozess ja an sich auch, eine neue Stadt für mich zu entdecken und da „meine“ Orte zu finden und, ja, einfach ein Stück heimisch zu werden.
    Allerdings sind nur sieben Monate wirklich verdammt wenig Zeit dafür, da bleibt wohl das Gefühl eines unfinished business, gerade wenn man angefangen hat, die Stadt liebzugewinnen. Bin ja auch gerade erst ein halbes Jahr hier in Karlsruhe, und wenn ich mir vorstelle, ich müsste hier schon wieder weg – ich wollte das nicht…
    Aber alles Gute und viel Spaß mit Wolfsburg 🙂

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