Berlin











Ich vergesse jedes Mal, wenn ich länger weg bin, wie wunderbar Berlin ist. Da kann ich doch tatsächlich neuerdings um 3 Uhr nachts im Kaisers an der Warschauer Straße einkaufen gehen. Non-Stop-Shopping nennen die das. Und wahrscheinlich haben sie sogar Erfolg damit. Eigenen Markforschungsanalysen zufolge, kann ich nur bestätigen, dass im Einzugsgebiet des Kaisers in der Tat zu jeder erdenklichen Uhrzeit Menschen herumirren. Gibt man ihnen bei dieser Schweinekälte auch noch einen warmen und geborgenen Ort, an dem sie Mate und Schokobons kaufen können, so strömen sie in Massen herein und strecken den Kassierern ihr Geld entgegen.

Es gibt in Kreuzberg eine Schwarzlichtminigolfanlage. Da waren ja auch schon Frau Meyer-Landrut und Herr Casper drin. Sehr cooles Ding. Man pinselt sich Leuchtfarbe aufs Gesicht, schmückt sich mit Knicklichtern und schlägt dann im Dunkeln ein paar Bälle in die Löcher. Macht wirklich Spaß, vor allem wenn man die anderen Paare an der Nachbarbahn abzockt. Höhö.

Das Winterbadeschiff kannte ich ja schon vom letzten Jahr. Dieses Mal war die Spree aber fast zugefroren, so dass man vom Beckenrand herausklettern und bei minus einhundert Grad im Bikini bekleidet ein paar Runden Schlittschuhlaufen hätte können. Wenn da nicht die Sache mit den minus einhundert Grad gewesen wäre. Und die Sache mit dem Bikini und den fehlenden Schlittschuhen. Stattdessen gingen wir lieber in die plus einhundert Grad heiße Sauna. Das klingt fair.

Berlin ist außerdem cool, weil es alle möglichen Läden gibt. Außer einem Apple Store, aber das ist ein Thema, über das ich vielleicht ein anderes Mal berichte. Jedenfalls. Wie angekündigt waren wir im Dean & David, einer sehr stylischen Salatbar in Charlottenburg, die auch noch leckere Suppen und Currys anbietet. In Prenzlberg schauten wir zum Glück nicht das Stuttgart vs. Hertha Spiel, sondern genossen Grapefruitsaft und riesige Milchkaffees in der Zuckerfee. Außerdem im Repertoire: Indisch essen in Kreuzberg, Cocktails in Friedrichshain, Currywurst in Mitte. Ich liebe Berlin.

Zu sehr hoher Wahrscheinlichkeit habe ich übrigens einen toten Obdachlosen in der S-Bahn gesehen. Also ernsthaft jetzt. Sehr strange war auch dieser eine Typ, der achtundzwanzig Babyshampooflaschen kaufte und mit einem Hunderteuroschein aus einem Briefumschlag mit noch mehr Hunderteuroscheinen bezahlte. Oder der Typ, der seinen notorischen weißen Mörder-Transportervan parkte und ungelogen sechs Mal um den Wagen lief und alle Türen auf Verschlossenheitsgrad prüfte. Merkwürdiges Berlin.

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Ein Gedanke zu “Berlin

  • Das klingt doch nach gelungenen Tagen in der Hauptstadt. Dem Badeschiff möchte ich beim nächsten Berlinbesuch auch unbedingt mal einen Besuch abstatten 🙂

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