Gewohnheiten

Ich wohne im Hotel. Das ist erst einmal nicht verkehrt. Hotels sind eigentlich ziemlich cool. Menschen räumen einem das Zimmer auf, bringen immer frische Handtücher und servieren morgens das Frühstück.

Allerdings wohnt man nicht im Hotel. Man bleibt ein paar Tage dort und fährt dann wieder weg. Wenn man einige Wochen dort bleibt, dann ist das alles nicht mehr so schön.

Was ich nicht so mag an meinem Hotel: Es gibt keinen Internetanschluss. Kein W-Lan, gar nichts. Stellt euch vor ihr hättet dauerhaft kein Internet, wenn ihr nach Hause kämt. Den einzigen Kontakt zur Außenwelt halte ich dann mit meinem iPhone. Aber dort wechselt der Empfang auch zwischen „Kein Netz“ und „Edge“ hin und her. Das ist alles gar nicht gut.

Außerdem kann ich mir abends nichts zu essen machen. Und ich fände es anstrengend und unangenehm mich jeden Abend im Hotel bekochen zu lassen, besonders auch weil das Essen unter die Kategorie ‚Deutsche Hausmannskost‘ fällt. Also gibt es nichts zu essen. Außer Müsli-Riegel. Dinge, die man nicht kühlen braucht, weil ich ja auch keinen Kühlschrank habe.

Das dritte Problem ist die Lage. Denn auch wenn ich zu Fuß nur etwa zehn Minuten zur Arbeit brauche, liegt das Hotel im Nirgendwo. Die nächste Stadt ist 5 Kilometer entfernt. Mit dem Auto kein Problem. Hab ich aber nicht. Also gibt es fast keine Möglichkeit nach der Arbeit irgendwo hinzugehen und irgendwas zu machen. Das ist frustrierend. Sehr. Ich brauche einfach eine Stadt um mich herum. Mit Läden und Supermärkten und Cafés und Restaurants. Mit jungen Menschen drin. Aber das gibt es hier alles nicht.

Deshalb werde ich (wahrscheinlich) bald umziehen in eine Wohnung, mit Internet und einer Küche. Und dann koche ich mir jeden Abend Kürbissuppen und Süßkartoffel-Currys. Darauf freue ich mich. Dann wird alles ein bisschen besser. Es ist nämlich schon ziemlich deprimierend allein zu sein. An einem Ort, an dem man niemanden kennt und es wenige Möglichkeiten gibt jemanden kennen zulernen.

Aber etwas Positives zum Schluss: Die Arbeit in der Firma ist toll und macht Spaß. Die Kollegen sind wirklich nett und hilfsbereit. Die Arbeitsatmosphäre ist entspannt und nicht so steif wie zum Beispiel bei meinem Praktikum in der Unternehmensberatung. Das macht vieles angenehmer. Alles ist gut also.

Am Wochenende habe ich übrigens ganz viel Zeit, ladet mich ein und ich komme gern vorbei.

Categories: Leben

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